by Chris

Will man der historischen Entwicklung der heutigen Personen- Fuhrwerksgewerbe nachgehen, so muß diese in Frankreich gesucht werden.Dort hat im 7. Jahrhundert, nämlich im Jahr 670, der irische Einsiedler Fiacrius gelebt, welcher das Kloster Breuil Meaux gegründet und auch dort das Zeitliche gesegnet hat.Eine nach diesem Mönch benannte Kirche (l`eglise de Saint Fiacre) steht in der gleichnamigen Straße, der Rue de Saint Fiacre, in Paris.

Fast ein Jahrtausend später, um das Jahr 1662, hat dann in Paris ein gewisser Nicolas Souvage erstmals in einer Stadt Pferdewagen zur Vermietung angeboten. Eineinhalb Jahrhunderte nachher begann Franz von Taxis mit der privilegierten Führung im Postlinienverkehr.

 

Die Pferdekutscher in Paris hatten ihren Standplatz vor einem Wirtshaus in der nach dem aus dem Wald von Fordille in der Brie kommenden, irischen Heiligen benannten Straße, und alsbald wurde von den Parisern der Lenker, also der Kutscher dieser Mietwagen, nach dem auf der Außenfront des Wirtshauses angebrachten Bild des Heiligen Fiacre , sohin "Fiaker" benannt. Der Heilige selbst wurde dem Brauchtum entsprechend zum Schutzpatron dieser bereits mittelalterlichen Zunft erkoren. Auch die österreichischen Fiaker erwählten ihn, obwohl jener in österreichischen Landen fast unbekannt war.

In deutschen Städten, wie Berlin und Leipzig, bediente man sich mehr des Wortes "Droschke" (eine der ältesten deutschen organisatorischen Zusammenschlüsse sind u. a. die Berliner und Leipziger Droschkenverbände). "Droschke" ist jedoch russischen Ursprungs und heißt "Droschka" (Wagen, Reise). So waren Paris, wo die ersten "Fiaker", und Petersburg und Warschau, wo die ersten "Droschken" fuhren, namensgebend für die Zukunft. Die Entwicklung nahm ihren Lauf.

Kurz nach 1904, also zur Jahrhundertwende, brachte das Begehren des Wiener Magistrats nach Einführung des Taxameters - eines Fahrpreisanzeigers - eine Verordnung der Stadthalterei, und schließlich wurde diese langbekämpfte Novität eingeführt. Am 9. November 1910 trug der erste Wiener Taxameter-Fiaker, nämlich der 668er, vor dem Hotel Imperial aufgefahren, diese Uhr.

Während aber der Taxameter mit der Zeit noch verhältnismäßig leicht hingenommen wurde, entstanden dem Fiaker- und Mietwagengewerbe zu Beginn des Jahrhunderts wesentliche mächtigere Konkurrenten: die in ständiger Erweiterung begriffene erste Wiener Straßenbahn, die "Elektrische", und die Omnibusse. Der entscheidende Konkurrent war aber wohl in den Anfangsjahren des Jahrhunderts das Autotaxi selbst, wenn es auch damals nur vereinzelt in Erscheinung trat.

So fuhr zum Beispiel im Jahr 1902 der Autounternehmer Hanel bereits mit einem Serpolet- Dampfwagen (Baujahr 1901/02, mit 6 PS, ohne Differential, mit Kettenantrieb) mit Fahrgästen über Budapest zum Eisernen Tor. Am Eisernen Tor wurde er von Gendarmen angehalten, da diese noch nie ein Auto gesehen hatten und daher nicht wußten, um was es sich handelt.

1905 ist es schon ein Opel Darak (Baujahr 1905/06 mit 16/18 PS), bereits mit Lenkradschaltung. Hanel fuhr damit von Wien über den Katschberg nach Kärnten und zurück. Und fuhr vor Jahren der ungarische Ministerpräsident Khuen-Hedervary mit dem Fiaker zur Audienz, so wurde er 1911 mit einem Renault, Baujahr 1910/11 mit 18/24 PS und bereits eingebautem Taxameter, zur Hermesvilla gebracht.

Das Auto und somit das Taxi waren im Vormarsch!

1909 war zum Beispiel in Wien die Motorisierung bereits so weit fortgeschritten, daß es schon 409 Autotaxis gab. Der damalige Genossenschaftsvorsteher erklärte in einer stark besuchten Versammlung aller Fiaker, daß wegen des schnellen Vorwärtskommens mit dem Auto mit diesem mit Pferden nicht mehr konkurriert werden könne.

Heutzutage ist das Taxi ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Verkehrs und bietet eine große Palette an Dienstleistungen an. Wir von 81-11 nützen die Möglichkeiten von Markterschließungen, wir sind um unser Taxigewerbe bemüht.