by Petra

Die Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht für Taxiunternehmen hat bislang im praktischen Ablauf eine enorme Belastung für Lenker und Unternehmen gebracht

und die Erkenntnis, dass die Vorbereitung im Detail durch den Gesetzgeber bewusst oder unbewusst mangelhaft erfolgt ist. Geboren ist die Regelung wohl aus dem Misstrauen der Politik gegenüber der steuerzahlenden Bevölkerung. Erzeuger und Programmierer von Registrierkassen kämpfen noch heute mit den Tücken der einzelnen Branchen. Die verpflichtend erteilten Belege werden von den Empfängern entweder erst gar nicht angenommen, oder oft auch gleich wieder an Ort und Stelle entsorgt. Der Großteil der Taxikunden ist eben Endverbraucher und nicht vorsteuerabzugsberechtigt. Die notwendigen zusätzlichen Einbauten in den Fahrzeugen sind erzwungene Investitionen, die Platz brauchen, erheblichen Schulungsaufwand und laufende Kosten verursachen. Die zeitaufwändige Bedienung ist bei gutem Geschäftsgang ein erheblicher Nachteil. Die Aufmerksamkeit der Lenker, die eigentlich auf das Verkehrsgeschehen gerichtet sein sollte, wird zusätzlich beansprucht. 

Der finanzielle Aufwand und der Lernaufwand für die Speicherung und Sicherung und Kontrolle der Daten vor allem für Lenker und Unternehmer aus der „Vor- EDV-Zeit“ werden einfach ignoriert. Dass ein Taxameter in Gebieten mit verordnetem Tarif, in denen auch Fahrten mit freier Preisvereinbarung erlaubt sind, nicht als Registrierkasse taugt, erleichtert nicht gerade die praktische Handhabung. Mit der bevorstehenden Signaturpflicht kommt noch ein weiterer Aufwand auf uns zu, der von jetzt schon überbeanspruchten EPU´s kaum noch zu bewältigen ist. Der „Gesetzgeber“ hat mit der Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht sehr viel Motivation und Engagement zerstört, wohl mit der Absicht, schnell mehr Geld hereinzubringen, vergessend, dass verlorene Motivation zum Engagement für eine funktionierende Gemeinschaft sehr teuer werden kann und letztlich eine Protesthaltung erzeugt. Sinnvolle Regelungen, die aus der Praxis herauswachsen (also von unten nach oben) bringen - auch wenn sie etwas länger brauchen -  jedenfalls mehr als Vorschriften, die so sind, weil ein vermeintlich Mächtiger sich das so vorstellt.

Erwin Gritsch